Trusted Computing = verräterischer Computereinsatz

Microsoft versucht mit der Trusted Computing Group, einem Bündnis verschiedener Hardware- und Software-Firmen, sowie einer in seine kommenden Betriebssysteme eingebauten DRM-Kontrollfunktion namens Palladium/NGSCB das Ziel «Trusted Computing» zu verwirklichen. Trusted Computing soll dabei aus der Sicht der Hersteller den Computereinsatz «vertrauenswürdiger» machen. Kritiker wie die Free Software Foundation deuten Trusted Computing jedoch als «treacherous computing (verräterischer Computereinsatz)», da sie Einschränkungen des Benutzers durch die Kontrolle der Softwarehersteller befürchten:

Disney kann dann DVDs verkaufen, die sich nur auf einer Palladium-Plattform entschlüsseln – also anschauen – lassen, die aber nicht kopiert werden können. Die Musikindustrie kann dann Musikdownloads verkaufen, die nicht mit anderen getauscht werden können. Sie können dann CDs verkaufen, die man nicht mehr als drei mal [sic!] abspielen kann oder nur am eigenen Geburtstag. Eine Fülle neuer Vermarktungsmöglichkeiten wird sich auftun.

Trusted Computing ist somit auch auf Zahlungssysteme ausgerichtet, die bei der Nutzung von digitalen Inhalten zum Einsatz kommen (vgl. Anderson 2006) und wird von vielen Befürwortern von freier Software und freien Inhalten als «Wolf im Schafspelz» wahrgenommen.

Das Online-Magazin Wired berichtet, dass sich in den USA ein Gesetz in Vorbereitung befindet, das zukünftig den Einbau von Kopierschutztechnik in alle Computer und Geräte der Unterhaltungsindustrie vorschreibt. Die Herstellung von Geräten und Programmen ohne solche Kopierschutzmassnahmen wäre dann rechtswidrig und könnten mit hohen Geldstrafen geahndet werden – dies wäre der Entwicklung von freier Software und unverschlüsselter Inhalte mit Sicherheit nicht förderlich und somit auch für den Zugriff auf vielfältige Information für das Lernen eine Enschränkung.

Folgender Film auf YouTube stellt Trusted Computing in Frage:

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